Die Auswahlmöglichkeiten eines Profi-Hackgerätes sind sehr umfangreich. Reihenabstand, Traktorspur, Aussaattechnik, Scharen, Zusatzausstattung, Nachlaufwerkzeuge und vieles mehr muss berücksichtigt und aufeinander abgestimmt werden. Vor allem bei den Nachlaufwerkzeugen sollte individuell auf die jeweiligen Bedingungen von Pflanze & Boden eingegangen werden.
ROW-GUARD für exakte Ergebnisse und maximale Effizienz
Für den maximalen Hackerfolg sollte das unbearbeitete Hackband entlang der Pflanzenreihe so schmal wie möglich eingestellt werden. Diese Effizienz kann nur mit dem Einsatz des Kameralenksystem ROW-GUARD garantiert werden.
Damit die unbearbeitete Fläche so gering wie möglich gehalten wird, gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Nachlaufwerkzeugen, welche das Arbeiten innerhalb der Reihe garantieren. Dazu zählen unter anderem die Fingerhacke und der Rollstriegel.
Fingerhacke für Hackgeräte:
Die Fingerhacksterne ermöglichen das Ausreißen und Verschütten von Unkraut zwischen den Pflanzen. Ein gefederter oder selbstständig geführter Halter sorgt für optimales und 100%iges Eindringen der Fingerhacksterne in den Boden, unabhängig vom Parallelogramm. Dies ist nötig, damit die Fingerhacke auch bei verkrusteten oder unebenen Flächen bestens und selbstständig arbeiten kann. Zudem ist eine parallele Anordnung zueinander für ein sauberes Arbeiten der Fingerhacken wichtig. Sie müssen im Winkel zueinander nicht verstellt werden, da sich die Finger bei richtiger Einstellung (Abstand zueinander & Anpressdruck) sowieso parallel zum Boden in der Pflanzenreihe bewegen.
Nachlauf-Rollstriegel für Hackgeräte:
Ähnlich wie die Fingerhacke bearbeitet der Nachlauf-Rollstriegel das unbearbeitete Hackband in der Reihe. Durch das Rotieren des Sterns werden Beikräuter aus der Reihe „herausgekämmt“. Vor allem bei Mulchsaat und organischer Masse wird der Nachlauf-Rollstriegel verwendet, da dieser verstopfungsfreier als die Fingerhacke arbeitet. Durch seine drehende Bewegung „reinigt“ er sich selbst und kommt so auch besser mit Ernte- oder Zwischenfruchtresten zurecht. Der Ausleger bzw. die Aufnahme, auf dem der Rollstriegel-Nachläufer montiert ist, ist ident mit dem der Fingerhacke. So können diese beiden Ausstattungsvarianten einfach und schnell getauscht bzw. kombiniert werden.
Fingerhacke
- Gegenläufige Fingersterne schütten Erde in die Reihe bzw. verschütten kleine Unkräuter
- Leichte Einstellung und sehr gutes Ergebnis
- Universell einsetzbar: in frühen als auch in späten Pflanzenstadien
- Als Erstausstattung bestens geeignet
- Hackband darf nicht größer als 6-8 cm sein, da ansonsten keine ausreichende Wirkung gewährleistet werden kann
- Herausforderung bei Hanglagen und Kurven: Fingerhacken können bei Abdrift die Kultur beschädigen
- Möglicherweise bei etwas tiefer verwurzelten Unkräutern nicht aggressiv genug
- Allrounder – für fast alle Kulturen geeignet
- Alle Reihenabstände ab 35 cm
- Kundengruppen: „Einsteiger“ & „Profis“
Rollstriegel
- Rollstriegel „kehrt“ Erde aus der Reihe
- Vorteile bei schweren, tonigen Böden – hier ist Aggressivität gefragt
- Vorteile am Hang und in Kurven: Rollstriegel beschädigt die Kultur bei Abdrift nicht
- Hoher Erfolg in Sojabohne, da Sojabohne sehr robust ist
- Kürzerer Einsatzzeitpunkt: Pflanzen müssen gut verwurzelt sein und nicht zu groß
- Meist nicht ideal für den ersten und letzten Hackdurchgang
- Auf leichten Standorten und empfindlichen Kulturen oftmals zu aggressiv
- Für besonders robuste Kulturen (Soja oder Getreide)
- Alle Reihenabstände ab 35 cm
- Kundengruppen: „Profis“
- Für „Profis“: Einstellung bedarf Fingerspitzengefühl
Praxisbeispiel: Gehackte Fläche bei 50 cm Reihenabstand
Ohne ROW-GUARD | Mit ROW-GUARD | Mit ROW-GUARD + Nachlaufwerkzeug
- Gehacktes Band: 37 cm | 42 cm | 47 cm
- Ungehacktes Band: 13 cm | 8 cm | 2-3 cm
- Gehackte Fläche: <74 % | >84 % | >95 %
Dieses Praxisbeispiel zeigt, dass mit dem Kameralenksystem ROW-GUARD und einem Nachlaufwerkzeug mehr als 95% der Fläche gehackt bzw. bearbeitet werden können. Dies ermöglicht eine gute Unterdrückung der Unkräuter, fördert den Aufgang der Kulturpflanze und sorgt für eine Steigerung der Qualität und des Ertrags.
Weitere Informationen sind im Handbuch des Bio-Ackerbaus nachzulesen.